Mit Epoxidharz (auch Resin genannt) in Kombination mit z. B. Holz kann man tolle Sachen machen. Von hübschen Halsketten über Tische (Rivertable) bis hin zum Surfboard ist einiges möglich.
So vielseitig die Einsatzmöglichkeiten von Epoxi auch sind, so viel kann beim Verarbeiten auch schiefgehen.. Wenn man nicht aufpasst.
Ich… Ääh…ein guter Bekannter von mir hat da schon so einige Erfahrung gemacht. Damit du daraus lernen kannst, hier mal die Top 7 Wege, Dein Resinprojekt an die Wand zu fahren:
1.Falscher Härter oder falsches Verhältnis
Es gibt eine recht große Auswahl an Epoxidharzen und Härtern, die sich teils verschieden kombinieren lassen. Je nachdem, wie das Resin sich verhalten soll.
Diesen Fakt habe ich… *räusper* …ähm, der gute Bekannte zu spüren bekommen, als ich …äh..ich meine der gute…ach komm lass. Ja, ja, ich war selber so doof... das augenscheinlich gleiche Epoxi erstand, welches ich vorher schon zum gießen nutzte.
Die Nummer vom Harz war dieselbe, also hab ich die Plörre im Paket mit entsprechend viel Härter gekauft und mich kurz nach der Ankunft des freundlichen Paketzustellers ans Werk gemacht, ein paar kleinere Teile zu gießen. Da ich das im kühlen Keller tat, hatte ich damit gerechnet, dass die Topfzeit nach dem Mischen locker 45min. betragen würde.
Ich mischte also das Verhältnis genau so wie ich es mit dem Epoxi vorher auch getan hatte, und bereitete kurz die Gussform vor. als ich mir 2min später den Becher mit dem Epoxi nahm, wunderte ich mich ein wenig über die feste Konsistenz, schob es aber auf die doch recht kühle (.. viel zu kalte ) Umgebung. Ich arbeitete kurz an der nächsten Form, um dann wieder den Becher zu nehmen… und… mich fast zu verbrennen!
Das Zeug wurde immer heißer und heißer. Also stellte ich den reagierenden Cocktail erstmal auf den Betonfussboden und räumte alles weg, was brennen könnte… Das Epoxi wurde auch immer gelber und nach ca. 10 min. war es nicht nur heiß, sondern auch knüppelhart.
Was war passiert? -Ich hatte einfach den falschen Härter gekauft. Ich hatte nicht auf die Nummer des Härters geachtet und daher nicht gesehen, dass dies ein Schnellhärter war, den man für schnelle Verklebungen nutzt.-Und bei dem das Mischungsverhältnis ein anderes ist. Ich hatte viel zu viel Härter in die Mischung gekippt.
Zum Glück ist ja weiter nix passiert, doch ich bin mir nicht sicher, wie heiß es hätte werden können. Also lernen wir daraus: Überprüfe beim Umgang mit Epoxidharz die Komponenten Harz und Härter und achte peinlichst auf das Mischungsverhältnis!
2.Unpräzise Waagen
Wo wir gerade beim Thema Mischungsverhältnis sind: Auch unpräzise Waagen können dir alles kaputt machen. Epoxidharz muss grammgenau gemischt werden, sonst härten Teile davon nicht aus. …Oder es wird heiß. siehe oben.
3.Form undicht Epxi läuft aus
Doof ist auch, wenn man sich ungeduldig und ohne Plan schnell eine Form zusammenzimmert, in der man gießen will, diese aber dann unten undicht ist. Wenn das Gießharz dann noch schön langsam anzieht, hat es so richtig schön viel Zeit, ganz langsam und in aller Ruhe eine riesen Sauerei anzurichten. Also, schau immer ob alles dicht ist, bevor du gießt!
4.Bei Zugaben Schwerkraft beachten
Ich hatte mir ein Glow in the Dark Pulver für’s Epoxi besorgt und damit ein wenig herumgespielt. Ich hatte vor, das ins Epoxy einzurühren und dann quasi leuchtenden, schwebenden Staub einzugießen. Hätte auch geklappt, wenn das Harz direkt erstarren würde… so kam mir leider die Schwerkraft in die Quere und das Glowpulver landete komplett am Boden der Gussform.
Hätte ich mit mehreren Schichten gearbeitet, wäre mein Plan wohl aufgegangen…
5.Falsche Temperatur
Mangels anderer Optionen haben einige meiner Epoxi-erfahrungen im manchmal viel zu kaltem Keller stadtgefunden. Glaub mir: Kälte hilft nicht gerade bei der Verarbeitung. Das Epoxiharz wird relativ zäh und entlüftet schlecht. Solltest Du auch mal keine andere Möglichkeit haben als einen kühlen Arbeitsplatz zu nutzen, hilft es, wenn das Epoxi und der Härter und das Werkstück vor der Verarbeitung erwärmt werden und dann wenn möglich die fertige Gussform an einen Warmen Platz zum aushärten stellen. Ab einer bestimmten Untergrenze der Temperatur kommt es nämlich kaum odere gar nicht mehr zur Reaktion und die Suppe bleibt flüssig.
6.Bläschenbildung im Resign (falsch gerührt+nicht entlüften)
Auch ein Problem, welches besonders bei mangelnder Temperatur auftritt, aber auch bei optimalen Bedingungen nerven kann, ist die richtige entlüftung des Epoxis. Schon das verrühren von Resign und Härter sollte möglichst ruhig von statten gehen, um nicht zu viel Luft in das Gemisch zu mengen. Wir schlagen ja keine Sahne 😉
Um möglichst wenig Bläschenbildung zu realisieren, schau schon beim gießen/verarbeiten genau hin, dass die Luft einen Weg an die Oberfläche findet. Holz sollte vor dem Gießen schon möglichst warm sein, so steigen evtl austretende Bläschen besser auf. die Oberfläche kann dann vorsichtig mit einem Heißluftföhn erwärmt werden und so die Bläschen zum platzen gebracht.
7.Resin zu hoch gegossen ohne Schichten
Es gibt wie schon erwähnt Resignprodukte in verschiedensten Variationen. Das solltest Du auch beim gießen berücksichtigen . Den ‚Standart’Gelcoat kannst Du in der Regel höchstens 1cm hoch gießen und in Schichten arbeiten um ein schönes Ergebnis zu bekommen. Es gibt allerdings auch Gießharze, die bis zu 10 Zentimeter hoch gegossen werden können. Allerdings sind diese auch etwas teurer.
Du siehst, es kann einiges schiefgehen, wenn man ungeplant ans Werk geht. Epoxi ist nicht sonderlich Fehlerverzeihend. darum lies Dir die Anleitung vom jeweiligen Hersteller immer vorher gut durch, decke den Arbeitsplatz ordentlich ab, zieh Dir alte Sachen an und vergiss vor allem nicht die Sicherheit: Handschuhe /Schutzbrille und möglichst auch ein guter Atemschutz sollten nicht fehlen!
Und wenn alles gut geht, kommen am ende auch ganz hübsche Dinge dabei heraus, wie zum Beispiel dieses Kleine Holzherz, welches durch’s Epoxi in Diamantenform daherkommt 🙂
Hallo,
besonders da Glow in the dark würde mich nochmal interessieren. Im Prinzip müsste man das einer Art Finsih Schicht als Letzten Arbeitsgang machen oder? Bekommt man durch das Pulver trotzdem eine Glatte Oberfläche. Rührt man das direkt ins Epoxy ein oder wird es am Ende drüber gestreut.
Wie lange hält dann der Nachleuchteffekt?
Hallo Christian,
entschuldige die späte Antwort. Bin gerade beim Umbau, da kommt der Blog zu kurz..
Zum Glowpulver: Ich habe mit recht langsam härtenden Epoxy gearbeitet.
Das Pulver sackt dabei nach unten, bevor dickere Schichten getrocknet sind.
Daraus ergeben sich aber auch Möglichkeiten:
Entweder lässt man es unregelmäßig absacken (einstreuen), so kann z.B. auf gesplittertem /grobem Holz ein Effekt von verschneiten Berggipfeln entstehen,
oder man füllt die Vertiefungen erst relativ weit, um dann eine dünne Schicht mit vorher eingerührtem Glowpulver aufzubringen. Nach Antrocknen oder Aushärten wird dann mit einer letzten Schicht klarem Epoxy das Finish gemacht.
Je nach machart leuchtet das Pulver heller oder dunkler.
Ich habe ehrlich gesagt noch nicht die Zeit genommen, wie lange es Leuchtet, denke das hängt auch vom Pulver und der Machart ab. Vom Gefühl her würde ich mal sagen, 3 Std. leuchtet es mindestens bei mir.
Viele Grüße!
Hi, ich bin Epoxy Neuling und wir haben einen Tisch mit Epoxidharz gegossen. Es hat alles super funktioniert, aber die Tage hatte ich dann mit einem Untersetzer eine Teekanne auf den Tisch gestellt und jetzt sind einige Stellen Milchig. Auch beim Abwischen mit einem feuchten Lappen (einige Zeit später) wurde der Rest der Oberfläche auch milchig, wie kann ich diesen Fehler beheben? Ich bin echt am verzweifeln… LG
Hi,
milchige stellen klingen erstmal danach, dass sich die Oberfläche abhebt. Würde der Tisch lackiert? Dann könnte der Lack das Problem sein..