Heute reden wir mal über Sicherheit beim selber machen.
Ich weiß, ein leidiges Thema aber dennoch nicht wichtig,
wenn man auf Dauer seine Finger behalten will
und Stromschläge eher unangenehm findet. 😉
Da ich selber im Handwerk arbeite und daher schon einiges sehen ‚durfte‘,
hat die Sicherheit vielleicht für mich automatisch
auch einen etwas anderen Stellenwert bekommen als für so manchen
‚Hobby-Heimwerker‘ der in der Freizeit gerne mal auf ‚passiert schon nix‘ vertraut.;-)
Doch Unfälle ob klein oder groß sind schnell passiert,
obwohl viele auch leicht zu vermeiden wären.
Und auch wenn’s nervt, habe ich im folgenden ein paar Anregungen für Euch (..und mich ),
damit Ihr (und Ich) noch lange weiterbasteln könnt.
Die Arbeitsumgebung:
Ordnung halten:
Die Sache, das der kleine Geist die Ordnung schätzt und das Genie das Chaos überblickt mag ja nicht ganz falsch sein,
doch besonders bei der Arbeit mit scharfen Werkzeugen und Maschinen ist es von Vorteil,
wenn die Füße den Boden sicher berühren können und eine gewisse Grundordnung herrscht.
Wer es nämlich schafft während des Blicks zum laufenden Stichsägeblatt zu sehen, dass sich über Ihm durch die
von der Säge verursachten Schwingungen Irgendwas aus dem Chaosberg losrappelt und auf Ihn herabstürzt, ist vermutlich kein Genie,
sondern eher … naja… ein Chamäleon (kann ja in Zwei Richtungen gleichzeitig schauen;-) )?!
Ein paar Grundsätze sollten herrschen:
Egal ob Wohnungsrenovierung, Baustelle oder Werkstattarbeit, ein Medipack sollte griffbereit sein
und mindestens ein paar Pflaster, Mullbinden, Sterile Verbände/Gaze und Desinfektion enthalten.
Beseitigt alle Stolper und Rutschgefahren und alles was Runterfallen kann aus dem Arbeitsbereich.
Sägen, Messer und andere scharfe Werkzeuge nach dem Einsatz wieder ordentlich wegräumen.
Bei Elektroarbeiten immer die Sicherung ausschalten und gegen Wiedereinschalten sichern!!
Außerdem ist ein Gedanke, ganz besonders bei Elektroarbeiten gaaaanz Wichtig: „Weiß ich, was ich da tue?“
–Lautet die Antwort „Nein“… oder „Passt schon“, dann ruf den Elektriker an!!
(Trifft natürlich ähnlich für z.B. Maschinelle Arbeiten oder Entscheidungen die die Hausstatik betreffen zu,
mit der Empfehlung Professionelle Handwerker/ Statiker, etc. hinzuzuziehen 😉 )
Wenn eine Leiter ins Spiel kommt, sollte diese auch in Ordnung sein. (Nicht klapprig oder angebrochen, etc.…)
und sicher mit allen Füßen den Boden berühren!
Angebrochene Farbgebinde, Verdünnung, etc.. immer ordentlich verschließen! (Brand, Explosionsgefahr)
Kabeltrommeln sollten besonders bei dauerhafter Belastung unbedingt komplett abgerollt werden,
um nicht heiß zulaufen und Feuer zu fangen. Auch sind diese nicht als Knotenpunkt für weitere Mehrfachsteckdosen konzipiert!!
Essen, Trinken, Rauchen lieber woanders!
Persönliche Schutzausrüstung (PSA):
Fangen wir am Fuße allen Übels an: Die Schuhe (Basisausstattung)
Ob Ihr auf einer Baustelle arbeitet, die Wohnung renoviert oder in Eurer kleinen Werkstatt rumbastelt,
festes Schuhwerk ist dabei immer sinnvoll. Schnell rutscht man mal aus, tritt in einen Nagel oder die Schwerkraft bewegt was Schweres Richtung Boden…
Die wenigsten mir bekannten Heimwerker und Bastelfreudigen besitzen überhaupt Sicherheitsschuhe,
meist auch weil damit vor allem Klobigkeit und Gewicht zusammengebracht werden. Dabei gibt es mittlerweile schon gute S2-3 Schuhe,
die aussehen (und sich auch so anfühlen) wie Turn- oder Laufschuhe und generell für unter 100€ Zu bekommen sind.
Wer sich morgens am Bett schon mal den Zeh angehauen hat, weiß wohl, dass sie das wert sind 😉
Schutzhandschuhe (Basisausstattung)
Auch die Vorderpfoten brauchen bei manchen Arbeiten einen gewissen Schutz vor mechanischen und chemischen gefahren.
Wenn zum Beispiel viel Lackiert oder mit Putz und Beton gearbeitet wird schützen die richtigen Handschuhe eure Finger
vor Austrocknung und auch den restlichen Körper, da einige Stoffe wie Verdünnung auch über die Haut eindringen können.
Bei groben Arbeiten wie Mauern stemmen oder beim Umgang mit scharfen Gegenständen (Glas, Metall,…)
schützen Euch die richtigen Handschuhe vor Schnitten und Splittern.
Schutzbrille (Basisausstattung)
Wenn die Fetzen(oder Splitter) fliegen, dann meist genau in Richtung Auge.
Ich bin mir auch recht sicher, dass die Augen sowas wie ein Magnet für… alles sind, was sich dort irgendwie unangenehm anfühlen kann.
Darum ist eine Schutzbrille definitiv ein Muss, besonders bei der Arbeit mit Metall , Glas, Abbrucharbeiten, gefährlichen Flüssigkeiten,
Schweißlicht… Die Dinger sind nicht Teuer (meist <10€ gegen Mechanische/chem. Gefahren),
gewähren aber dass ihr auch nach getaner Arbeit Euer Werk immer noch wie gewohnt in 3D und Farbe bestaunen könnt 😉
Lärmschutz (Basisausstattung)
Besonders beim Umgang mit Maschinen ist ein guter Gehörschutz sinnvoll.
Der Grund ist ganz einfach: In Euren Ohren befinden sich kleine Härchen,
die durch ihre Bewegung die akustischen Schwingungen der Umgebung in Töne für Euer Hirn umwandeln.
Bei zu starken Schwingungen (=sehr lauten oder hohen Tönen) legen sich einige dieser Härchen hin… und stehen auch nicht wieder auf!
Da auch nicht davon auszugehen ist, das welche nachwachsen ist die Rechnung einfach:
Soundso oft zu laute Töne gehört = irgendwann alles still.
Auch für die Ohren braucht es nicht viel Geld, bei mittelschweren Lautstärken reichen sogar zur Not (oder für Pfennigfuchser)
ein paar Wattepfropfen in den Ohren. Den besten Schutz bieten allerdings Ohrumfassende Kopfhörer (gibt’s sogar mit eingebautem Radio;-) )
Kleidung (Basisausstattung)
Eure sonstige Kleidung sollte besonders beim Umgang mit rotierenden Maschinen möglichst enganliegend sein.
Ketten, Armbänder, Ringe und sonstige Verzierungen, die sich irgendwo verfangen können sollten lieber auch vor der Arbeit entfernt werden.
Auch sinnig z.B. bei eventuellem Splitter oder Funkenflug (Trennjäger, Schleifbock, Heißkleber,…)
ist die Wahl eines nicht/schwer entflammbaren dickeren Stoffes und nicht die Nylonjacke vom Jogger. 😉
Atemschutz (z.B. Schleif und Lackierarbeiten)
Beim Schleifen, Lackieren, Abbeizen, Abrissarbeiten und immer wenn Stäube und schädliche Gase in der Luft liegen
ist der Richtige Atemschutz wichtig. -Richtig insofern, dass z.B. Staubmasken keinen ausreichenden Schutz vor Lackdämpfen bieten.
Achtet bei der Wahl der Maske darauf, dass sie für die Gewünschten Zwecke auch ausgelegt ist.
Außerdem sollte diese natürlich möglichst gut (lückenlos) am Gesicht anliegen!
SchnittschutzHosen / Stiefel / Handschuhe (Bei Arbeit mit der Kettensäge)
Wenn Ihr gerne mit der Kettensäge die Fetzen fliegen lassen wollt, sollte auch bei der PSA aufgerüstet werden!
Um Euch nicht selber aus Versehen zu fällen solltet Ihr dringend eine schnittfeste Hose sowie Stiefel tragen,
die für den Umgang mit Motorsägen geeignet sind. Auch schnittfeste Handschuhe sind in der Regel kein Nachteil!
(In den Stoffen dieser Schutzbekleidung befinden sich reißfeste Fasern, die beim Kontakt mit der Sägekette herausgerissen werden
und sich an der Einlauföffnung der Kette am Gehäuse verheddern und so die Säge stoppen.)
(Zusätzlich ist ein Helm mit Visier und Gehörschutz ein Muss.)
Fällt Dir vielleicht noch etwas ein, was ich hier vergessen habe? -Schreib’s mir in die Kommentare!